Porträt von Thomas Reister

Birkenfelder organisiert mit seinem Team die Messe „e4 TESTIVAL“ am Hockenheimring

Hockenheim. Früher hatte er Benzin im Blut. Doch die Energiewende ist offenbar auch an Thomas Reister nicht spurlos vorübergegangen. Der gebürtige Birkenfelder, der heute in der Schweiz lebt, war im Merchandising und Sponsoring der beiden Formel-1-Stars Michael Schumacher, Heinz-Harald Frentzen und einiger Motorrad-Profis tätig.

Später leitete er das deutsche Motorrad-Weltmeisterschaftsteam am Sachsenring. Er engagiert sich seit einigen Jahren am Hockenheimring. Dort ist Reister nämlich geschäftsführender Gesellschafter der Emodrom Bau und Grund GmbH, die sich ganz der E-Mobilität verschrieben hat. Das Konzept: Den Hockenheimring als traditionsreiche Rennstrecke zur Ansiedlung von neuen Unternehmen nutzen, die vor allem im Bereich Elektromobilität unterwegs sind. Am Wochenende des 27. und 28. Oktober steigt ein besonderes Event am Hockenheimring: die E-Mobil-Messe „e4-Testival“. Die Besucher können dort E-Bikes, Elektro-Roller und E-Autos testen. Vor dem Hintergrund immer strengerer Umweltschutzverordnungen und steigenden Treibstoffkosten steigt das Interesse an alternativen Fahrzeugantrieben. Beispielsweise prognostiziert der Zweirad-Industrie-Verband für 2018 mehr als 800.000 verkaufte E-Bikes und Pedelecs.

Porträt von Thomas Reister
Thomas Reister, CEO der emodrom group

„Elektromobilität ist ein wichtiger Bestandteil der Verkehrs- und Mobilitätswende in Kombination mit einer Energiewende hin zu erneuerbaren Energien“, betont Verkehrsminister Winfried Hermann, der das „e4-Testival“ ebenso wie der Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke besuchen wird.

Auch wenn das jüngste Formel-1-Rennen in Hockenheim erfolgreich war – seit Jahren sind die Zuschauerzahlen bei den traditionellen großen Rennveranstaltungen rückläufig. Das Konzept einer fahraktiven Elektromobilitätsmesse, das „e4-Testival“, erläutert Alexander Nieland, Geschäftsführer der E4 Qualification GmbH, ein Unternehmen der Emodrom-Group: „Egal, ob E-Bike oder E-Fahrzeug, die Besucher werden diese auf dem Hockenheimring nicht nur anschauen, sondern sofort Probe fahren können“. Die Erfahrung zeige, dass eine Probefahrt eines Elektrofahrzeugs sehr viel mehr bewirken könne als lange Verkaufsgespräche. Bis zu 20.000 Zuschauer werden erwartet, und auch wenn die erste Messe wohl kaum Gewinn abwerfen werde, so verstehe man dies als Investition in die Zukunft.

Porsche Experience Center - emodrom
Porsche Experience Center – Fertigstellung 2019

Ein großer Schritt sei mit der Ansiedlung des Porsche-Experience-Centers gelungen, das im September 2019 pünktlich zur Vorstellung des neuen Porsche-Elektrofahrzeugs fertig sein werde. „Durch meine Verbindungen im Sport und der Industrie gelang es uns, meinen Wunschpartner und einen der besten Autobauer der Welt für die Metropolregion Rhein-Neckar zu gewinnen“, freut sich Reister. Ein 35-Millionen-Euro-Projekt, das von der Emodrom Bau und Grund in Eigenregie gestemmt werde. Gleich nach dem letzten Formel-1-Rennen gingen die Bagger ans Werk und ein Teil der Innentribüne wurde abgetragen. Doch die Pläne gehen noch weiter: So soll es auch ein neues Hotel geben, eine Strecke für elektronisch angetriebene Karts, Ausstellungsflächen für Industrieunternehmen bis hin zu einer eigenen Emodrom-Academy. „Wir stehen in Kontakt mit Hochschulen und arbeiten daran, in Hockenheim einen eigenen Lehrstuhl zum Thema Elektromobilität einzurichten“, ergänzt Reister. „Unser Ziel ist es, den Hockenheimring als Standort für technologieoffene elektrische Mobilität zu positionieren“, ergänzt Reister, der von Professor James Kelly und dessen Kfz-Design-Studenten von der Hochschule Pforzheim seit vier Jahren am Ring im Rahmen von Projektarbeiten unterstützt wird.

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